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Wie präsentieren wir Kultur und Wissen?

Von der Wissenschaft in die Öffentlichkeit

Museen und Sammlungsinstitutionen bewegen sich im Spannungsfeld von fünf großen Aufgaben: Sie sammeln, bewahren, forschen, stellen aus und vermitteln Wissen jeder Art. Dabei sind Ausstellungen das sichtbarste und wichtigste Kommunikationsmedium zwischen den Museen und der Gesellschaft. Auch Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben die Aufgabe, ihre Arbeitsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Dies geschieht zumeist über Bücher, Publikationen, Handlungsempfehlungen, Beratungsgespräche und Tagungen. Aber auch die Forschung stellt aus, indem sie zum Beispiel ihre Expertise in die Vorbereitung einer Ausstellung einbringt oder sie zur Grundlage eines wissenschaftlichen Rahmenprogramms macht.

Die älteste Rechenmaschine Deutschlands

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Für die Dauerausstellung des Mathematisch-Physikalischen Salons haben Wissenschaftler des Museums mit Medieninformatikern der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden zusammengearbeitet und preisgekrönte Animationen entwickelt, die Einblicke in das Innere und in die Funktion ausgewählter Exponate ermöglichen. Ein Beispiel ist die Rechenmaschine von Blaise Pascal. Seine Maschinen aus der Zeit um 1650 sind die weltweit ältesten erhaltenen. Das Dresdner Exemplar ist die größte und kann Summen bis zu 100.000.000 erfassen. Mit der interaktiven Pascaline dürfen Besucher jetzt selbst mit dieser Maschine rechnen.

Historische Sammlungsobjekte zur Schau gestellt

Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden

Die Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden verfügen über 6,5 Millionen Sammlungsobjekte, von denen etwa fünf Prozent für Ausstellungen aufbereitet sind. Dieser enorme Schatz wird auch Partnereinrichtungen als Leihgaben zur Verfügung gestellt. Für die Ausstellung Weltsichten und Wissen um 1600 der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wurden historische Objekte, wie zum Beispiel der Paradiesvogel, der um 1870 vom Naturwissenschaftler Adolf Bernhard Meyer gesammelt wurde, oder das Rostum eines Sägezahnfisches zur Verfügung gestellt.

Digitale Bibliothek

Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden

Die digitale Bibliothek der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden wächst von Tag zu Tag. Gegenwärtig finden Sie in den digitalen Kollektionen über 198.000 Bände sowie über 1,8 Millionen Fotos, Karten und Zeichnungen, auf die weltweit zugegriffen werden kann.

Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden (REGKLAM)

Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung

Der Klimawandel hat schon heute Folgen für alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens – auch in Dresden. Die Stadt und ihr Umland waren deshalb fünf Jahre lang Modellregion. Partner aus Wissenschaft, Verwaltung und Praxis haben gemeinsam ein Anpassungsprogramm entwickelt. Es enthält Anregungen und Lösungsvorschläge, wie die Menschen der Region dem Klimawandel begegnen, Risiken vermeiden und Chancen nutzen können. Von rund 160 konkreten Beispielen können auch andere Regionen Deutschlands ableiten, was sie tun können, um ihre Vorzüge zu erhalten – selbst wenn sich das Klima wandelt.

Ambivalenzen ausstellen

Militärhistorisches Museum der Bundeswehr

Das Militärhistorische Museum gehört zu den bedeutendsten Geschichtsmuseen Europas. In der Dauerausstellung werden die großen Fragen der Menschheitsgeschichte verhandelt: Woher kommt Gewalt? Gibt es einen gerechten Krieg? Im Mittelpunkt steht dabei immer der einzelne Mensch, der Gewalt ausübt oder erleidet, Opfer oder Täter ist – oder beides. Die Architektur des Hauses verweist auf die historischen Brüche in der deutschen Geschichte. Der keilförmige, asymmetrische Neubau – entworfen von Daniel Libeskind – durchdringt den massiven, klassischen Altbau des Arsenals aus dem 19. Jahrhundert.

Farbe als Akteur und Speicher – FARBAKS

Technische Universität Dresden

In diesem Forschungsprojekt wird untersucht, wie Farben entstehen, sich zusammensetzen und was sie bedeuten. Gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern aus Dresden und Deutschland wird das Phänomen Farbe aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Teil des Projektes ist die Zusammenarbeit mit dem LernLaborFarbe, das die Forschungsergebnisse kind- und jugendgerecht aufarbeitet. Unter der Leitung von Prof. Dr. Manuela Niethammer werden hier Lernprojekte zum Thema Farbe entwickelt.
Die jungen Forscher können dann in verschiedenen Dresdner Kulturinstitutionen auf Entdeckungsreise gehen.

Kunststoffobjekte langfristig bewahren

Deutsches Hygiene-Museum Dresden

Wie können Museumsobjekte aus Kunststoff langfristig erhalten werden? Bei dieser Frage setzt das von der VolkswagenStiftung geförderte Forschungsprojekt „Gläserne Figuren – Ausstellungsikonen des 20. Jahrhunderts“ an, das vom Deutschen Hygiene-Museum in Kooperation mit der Hochschule für Bildende Künste Dresden, der Technischen Universität Dresden und der Technischen Hochschule Köln durchgeführt wird. Im Fokus steht der Kunststoff Celluloseacetat, aus dem die Werkstätten des Deutschen Hygiene-Museums die Gläsernen Menschen und Tiere über Jahrzehnte hinweg herstellten. Erstmals wird ein umfassendes Konservierungs- und Restaurierungskonzept für diese hoch technisierten biologischen Anschauungsmodelle entstehen, das ihren langfristigen Erhalt sichert und auch auf andere museale Sammlungen übertragen werden kann.

Museum mittelalterlicher Bergbau im Erzgebirge im Schloss Dippoldiswalde

Landesamt für Archäologie Sachsen

Das MiBERZ kommt mittelalterlichen Bergwerken auf die Spur, die schon vor Jahrhunderten in Vergessenheit gerieten. Es zeigt europaweit einzigartige Funde, die Einblick in das Leben und Arbeiten mittelalterlicher Bergleute über und unter Tage geben.  Frühe Technologien und Geräte, die bei der Förderung und Bearbeitung  des begehrten Silbererzes Verwendung fanden, werden anschaulich erklärt. Die über 800 Jahre alten, seltenen Ausstellungsobjekte beeindrucken durch ihren hervorragenden Erhaltungszustand.Die wissenschaftliche Grundlage für das MiBERZ lieferte das durchgeführte interdisziplinäre und internationale Projekt ArchaeoMontan unter der wissenschaftlichen Leitung des Landesamtes für Archäologie Sachsen. Es ist Teil des durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung geförderten Kooperationsprogramms zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik.