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Wobei kann die Erforschung von Fruchtfliegen helfen?

Einsatz von Stammzellen im Auge verhindert Erblinden

Erkrankungen der Netzhaut, der sogenannten Retina, gehören zu den häufigsten Gründen für Sehbehinderungen in den westlichen Industrieländern. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit 285 Millionen Menschen in ihrer Sicht beeinträchtigt, 40 Millionen davon erblinden. Die häufigste Ursache ist das Absterben von Nervenzellen der Netzhaut.

Das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik Dresden erforscht an der Fruchtfliege Drosophila melanogaster, welche genetischen Mutationen dem zugrunde liegen. Obwohl die Augen von Menschen und Fruchtfliegen verschieden aufgebaut sind, kann zum Beispiel eine Mutation des Gens crumbs1 dieselbe Folge haben: Blindheit.

Diese Forschungsergebnisse könnten die Grundlage für neue Therapien sein, wie beispielsweise die Gen- und die Zelltherapie. Bei der Gentherapie wird ein intaktes Gen in die Sehzellen eines Patienten eingesetzt. Dieses übernimmt dann die Funktion des mutierten Gens und verhindert so das Absterben der Photorezeptorzellen, mit denen wir Farben und den Unterschied hell und dunkel sehen können. Bei der Zelltherapie werden gesunde Stammzellen in die Retina transplantiert. Diese erfüllen dann die Aufgabe der degenerierten oder absterbenden Zellen.