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Reden wir über: Genetik – ein Nachbericht

24.05.2023

Ein Nachbericht von Anne Michalk, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit & Monitoring DRESDEN-concept

Publikums-gespräche zur Genforschung

Personen in einem großen Saal sitzen in verschiedenen Stuhlkreisen oder stehen zusammen im Kreis. @ Mathias Fröck

Forschende des DRESDEN-concept Science and Innovation Campus sprachen am 26. April 2023 mit interessierten Bürger:innen im Deutschen Hygiene-Museum Dresden über die Entwicklungen, Chancen und Risiken der Genforschung.

Gibt es ein Gen für ein größeres und leistungsfähigeres Gehirn? Wie prägt das Zusammenspiel von Genen und Erfahrungen unsere Persönlichkeit? Werden genetisch bedingte Krankheiten bald der Vergangenheit angehören? Die Genforschung ist eines der Forschungsfelder, welche Faszination auslöst, aber auch Fragen aufwirft. Die aktuelle Sonderausstellung Von Genen und Menschen. Wer wir sind und werden könnten“ (11. Februar bis 10. September 2023) im Deutschen Hygiene-Museum Dresden hinterfragt die aktuellen Erkenntnisse der Genforschung aus der Perspektive der Sozial- und Kulturwissenschaften und lädt dazu ein herauszufinden, wer wir sind und werden könnten. Bereits vor 25 Jahren hat das Deutsche Hygiene-Museum Dresden sich mit der Ausstellung „gen-welten WERKSTATT MENSCH“ der Genetik gewidmet. Das Fachgebiet hat sich seither enorm weiterentwickelt und hierbei spielten und spielen Forschungseinrichtungen des DRESDEN-concept Science and Innovation Campus eine bedeutende Rolle.

Zusammen veranstalteten das Deutsche Hygiene-Museum Dresden und DRESDEN-concept am 26. April 2023 einen Gesprächsabend zwischen Genforschenden und interessierten Bürger:innen. Für diesen konnten 12 Expert:innen aus den Lebenswissenschaften und der Medizin gewonnen werden, die mit nur einer Ausnahme Forschende an Einrichtungen des Verbunds DRESDEN-concept sind: ein Beleg für die Themenvielfalt und Exzellenz am Forschungsstandort Dresden.

Der Veranstaltungsabend

Eine Person steht vor einem Publikum auf der Bühne, Personen im Publikum halten farbige Blätter nach oben. @ Isabel Noack

Bei ihrem Eintreffen wurden die 70 Veranstaltungsbesuchenden im Alter zwischen 17 und 82 Jahren gebeten, mittels verschiedenfarbigen Karten zu signalisieren, ob sie einen beruflichen Hintergrund zur Genforschung haben oder sich als interessierten Genetik-Laien bezeichnen würden. Das Moderatorenteam Dr. Uta Bilow und Prof. Dr. Clemens Kirschbaum von der Technischen Universität Dresden nutzte diese Karten auch, um ein Meinungsbild aus dem Publikum zu verschiedenen Fragen zu erhalten, z.B. „Glauben Sie, dass die Menschen in Deutschland der Genforschung zu kritisch gegenüberstehen?“; „Sollte es erlaubt sein, mit einer sogenannten Gen-Schere das Erbgut des Menschen zu verändern?“ oder auch „Glauben Sie, dass genveränderte Nahrungsmittel einen wichtigen Beitrag leisten können, um die Ernährung der Welt sicherzustellen?“. Interessanterweise ließ sich bei keiner Frage ein deutlicher Unterschied zwischen Laien und Fachkundigen erkennen.

Nach dieser Einstimmung in den Gesprächsabend stellten Dr. Uta Bilow und Prof. Dr. Clemens Kirschbaum die Forschenden vor, welche einen Gesprächskreis angeboten haben und stellten ihnen dabei auch persönliche Fragen, etwa was sie so faszinierend an der Genetik finden. Das Publikum hatte dann die Wahl zwischen neun Gesprächskreisen, wobei der Veranstaltungsablauf die Teilnahme an insgesamt zwei Gesprächskreisen nacheinander vorsah. Die Evaluation im Nachgang der Veranstaltung zeigte, wie schwierig den Gästen die Wahl auf nur zwei Gesprächskreise fiel, denn auf mehr als der Hälfte der Feedbackkarten stand der Wunsch nach „Mehr als zwei Gesprächsrunden!“. Offenkundig waren alle angebotenen Gesprächskreise für das Publikum von hohem Interesse.

Die Gesprächskreise

Das Feedback

Zum Abschluss der Veranstaltung bat das Moderatoren-Team die Forschenden auf das Podium und fragte nach den Erkenntnissen, die sie aus dem Abend mitgenommen haben.
Die durchwegs positive Bilanz spiegelt sich in der Auswahl der Antworten wider:

„mich hat die Neugier beeindruckt!“

„man kann hier als Forschender auch was lernen“

„überraschend viele Kenntnisse, das hat mich beeindruckt“

„gibt manchmal eine Anregung [….], da bekommt man super Kontakte“

„schärft das Gefühl dafür, wie man das sagt, was man sagen möchte“

Und die Evaluation des Feedbackbogens zeigt, dass auch das Publikum mit dem Gesprächsabend äußerst zufrieden war. Auf der Skala von 1 (= gar nicht zufrieden) bis 5 (= sehr zufrieden) wurde diese Veranstaltung mit einem Durchschnittswert von 4,7 außerordentlich gut bewertet. Die Relevanz der Themen, der Informationsgehalt, die Verständlichkeit und die Möglichkeit zur Beteiligung wurden besonders hochgeschätzt.

Dieses positive Feedback bestärkt die Planungen, die Reihe „Reden wir über …“ fortzusetzen, mit welcher DRESDEN-concept und das Deutsche Hygiene-Museum Dresden bereits zum zweiten Mal eine Sonderausstellung zum Anlass genommen hat, um Gespräche zwischen Forschenden und interessierten Bürger:innen zu wissenschaftlich und gesellschaftlich wichtigen Themen zu ermöglichen.

 

Personen stehen auf einer Bühne, einer hält ein Mirkofon in der Hand, die anderen Personen blicken teilweise zu ihm und teilweise gradeaus. @ Mathias Fröck
Personen stehen auf einer Bühne, einer hält ein Mirkofon in der Hand, die anderen Personen blicken teilweise zu ihm und teilweise gradeaus. @ Mathias Fröck
Personen stehen auf einer Bühne, eine Person steht etwas weiter entfernt mit einem Mirkofon. @ Mathias Fröck