Reden wir über
Luft

Dass Viren über Aerosole übertragen werden, ist allgemein bekannt. Doch wie genau verteilen sich
Aerosole in Innenräumen und wie können Ventilationssysteme diesbezüglich optimiert werden? Häufig wird die Ausbreitung von Feinstaub und Krankheitserregern in Innenräumen mit atmenden menschlichen Modellen untersucht, deren Atmungszyklus mechanisch simuliert wird.

Dr. Gregory Lecrivain berichtet, wie am HZDR eine Methode entwickelt wurde, die es ermöglicht, Ausbreitungsexperimente an Menschen ohne gesundheitliche Risiken durchzuführen.

Klimawandel ist längst mehr als nur ein naturwissenschaftliches Phänomen, sondern ein hochpolitisches Thema, das gesellschaftliche Diskurse, Wahlkämpfe und Protestbewegungen prägt. Doch wie entstehen die politischen Konflikte rund um den Klimaschutz und wie treiben einzelne Akteur:innen diese voran?

Dr. Manuela Beyer und Zadekia Krondorfer berichten, wie Klimafragen politisiert und instrumentalisiert werden und welche Narrative dabei eine wichtige Rolle spielen.

Vor dem Hintergrund weltweiter Verstädterung, kommt es nicht nur zur Zerstörung von Natur, sondern damit auch zu einem zunehmenden Entzug der Lebensgrundlage des Menschen und einer Entfremdung von der Natur. Daher stellt sich die Frage, wie wir Natur in der Stadt erleben und welche Rolle diese Beziehung in einer nachhaltigen Zukunft spielt.

In diesem Kontext erforscht Dr. Christoph Woiwode, wie diese Beziehungen gestärkt werden
können, um einen respektvollen Umgang mit der Umwelt zu fördern und betrachtet die Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Nachhaltigkeitswandel.

Wie wäre es, wenn die Welt plötzlich ihren Duft verliert? Der Geruchssinn ist in unserem Alltag essenziell und reicht von der Wahrnehmung verschiedenster Genussmittel bis hin zur Wahrnehmung von Gefahren, beispielsweise durch Rauch oder verdorbene Lebensmittel.

Dr. Susanne Weise gibt Einblicke in die Ursachen und Diagnostik von Riechstörungen und erläutert die oft unterschätzten Auswirkungen auf die Lebensqualität Betroffener.
Neben aktuellen therapeutischen Ansätzen werden auch Entwicklungen innovativer Behandlungsmöglichkeiten betrachtet.

Wälder gelten als die grüne Lunge unseres Planeten – doch wie viel Kohlenstoff können sie unter welchen Bedingungen speichern?

Prof. Matthias Mauder erforscht den CO₂-Austausch verschiedener Ökosysteme mit der Atmosphäre und beleuchtet, welche Rolle Wälder im Klimawandel spielen, wie sie als Kohlenstoffsenke fungieren und welche Umweltfaktoren die Bilanz beeinflussen. Hierfür werden Energie-, Wasser- und Treibhausgasflüsse gemessen und Simulationen der Wechselwirkungen zwischen natürlicher
und bebauter Umwelt und der Atmosphäre durchgeführt.

Wir brauchen Sauerstoff zum Leben, aber nicht alle Zellen benötigen die gleiche Menge. Unser Immunsystem, Tumorzellen, Gewebezellen – sie alle reagieren unterschiedlich, wenn Sauerstoff fehlt oder im Überfluss vorhanden ist. Doch wie steuert unser Körper diese Anpassungen und
welche Bedeutung hat dies für neue Therapieansätze?

Die Forschungsgruppe um Prof. Ben Wielockx untersucht, wie unterschiedliche Sauerstoffsättigungen normale und krankhafte Prozesse beeinflussen.

Die mongolische Hauptstadt Ulaanbaatar leidet im Winterhalbjahr unter der höchsten Luftbelastung der Welt. Die WHO-Grenzwerte für Feinstaub werden im Jahresmittel um den Faktor 8 überschritten, an kalten Wintertagen um das mehr als 100fache. Hauptursache ist das Heizen mit Kohle und Holz
in einfachen Öfen ohne jegliche Staub- oder Schadstoffrückhaltung in den Jurtensiedlungen am Rande der Stadt.

Prof. Daniel Karthe arbeitet in Kooperation mit der Deutsch-Mongolischen Hochschule für
Ressourcen und Technologie an Lösungskonzepten.

Im 19. Jahrhundert wuchs die Umweltverschmutzung an allen Industriestandorten, was zu
intensiven Diskussionen in Wissenschaft und Technik führte. In den Bibliotheken führte man „Hygiene“ als neues Spezialgebiet mit zahlreichen Zeitschriften ein und sammelte das neue Wissen über gute und schlechte Luft. Zugleich wurden neu gebaute Bibliotheken mit Klimatechnik
ausgestattet; im Lesesaal sollte gefilterte Luft das Arbeiten erleichtern.

Der ehemalige Direktor der Leipziger Universitätsbibliothek Prof. Ulrich Johannes Schneider stellt seine aktuelle Forschung zur Bibliotheksgeschichte vor.

Wie kann die Luftfahrt klimafreundlicher gestaltet werden?
Dr. Karsten Bock arbeitet an der Entwicklung innovativer Softwarelösungen für die Luftfahrtforschung. Er gibt Einblicke, wie mit präzisen Simulationen Flugzeugentwürfe
erprobt und optimiert werden können – ohne kostenaufwändige physische Versuchsaufbauten.
Eine entscheidende Rolle spielt dabei der Luftwiderstand, der den Treibstoffverbrauch und die CO₂-Emissionen beeinflusst. Die daraus erlangten Erkenntnisse fließen direkt in die Entwicklung effizienter und umweltfreundlicher Flugzeuge.

Die Energiewende ist in Deutschland in vollem Gange – doch welche Auswirkungen haben insbesondere Windräder auf unser vertrautes Landschaftsbild?

Hier setzt Marie Walstab an und betrachtet, wie Anwohner:innen die Veränderungen durch erneuerbare Energien wahrnehmen und welche Faktoren deren Akzeptanz beeinflussen. Dabei geht es um die Frage, ob Windkraft grundsätzlich kritischer gesehen wird als Photovoltaik und welche Argumente für oder gegen diese Technologien sprechen. Ziel ist es, innovative Ansätze für eine landschaftsverträgliche Gestaltung dieser Anlagen zu entwickeln.