Reden wir über: Genetik

Schon lange bewegt Forscher die Frage, was den modernen Menschen einzigartig macht. Wichtige Faktoren für die verbesserten kognitiven Fähigkeiten während der menschlichen Evolution sind die Zunahme der Bildung von Nervenzellen und der Gehirngröße während der Gehirnentwicklung. Die Forschungsgruppe von Prof. Wieland B. Huttner erforscht die molekularen Mechanismen, die der Vergrößerung des Gehirns während der Evolution von Säugetieren zugrunde liegen.

Die Blüten des Safran-Krokus sind die Quelle des Gewürzes Safran. Doch die Pflanze hat ein ungewöhnliches – ein dreifaches – Genom. Der Safran-Krokus ist daher steril und für die Züchtung nicht zugänglich. Wenn wir jedoch wüssten, welche Vorgänger-Arten aus welchen Regionen an der Entstehung des Safran-Krokus beteiligt waren, könnte dieser mit verbesserten Eigenschaften nachgezüchtet werden. Auf den Spuren historischer Texte und Kunstwerke haben wir mit genetischen Mitteln die Herkunft des Safrans verfolgt. Lassen Sie uns das Beispiel des Safrans nutzen, um über die Herkunft unserer Nutzpflanzen zu reden und darüber, wie wir dieses Wissen nutzen können, um besser zu leben.

Es klingt wie ein Heilsversprechen: Kranke Abschnitte im Erbgut werden mit einer „Genschere“ herausgeschnitten und durch gesunde ersetzt. Im Prinzip funktioniert so die Genomchirurgie. Doch die neuen Methoden sind nicht unumstritten: Neue Heil- und Therapiemethoden werfen für die Wissenschaft, aber auch für die Gesellschaft insgesamt Fragen nach möglichen Folgen auf.

Um die Versorgung von Patienten durch die gezielte Zuführung zu Therapien und Präventionsmöglichkeiten zu verbessern, werden mit Hilfe der genetischen Diagnostik krankheitsverursachende Veränderungen im Erbgut eines Patienten nachgewiesen. Welche Informationen liefert die genetische Diagnostik und welche Limitierungen gibt es? Sollen alle oder nur bestimmte Informationen mit den Patienten geteilt werden?

Zelluläre Immuntherapien sind ein relativ neuer therapeutischer Ansatz, bei dem menschliche Immunzellen gentechnisch so verändert werden, dass sie Tumore erkennen und zerstören. Wie funktionieren Zelltherapien? Können alle Tumore damit behandelt werden? Mit welchen Herausforderungen beschäftigen sich die Forschenden derzeit im Labor?

Von Autoinflammation spricht man, wenn im Körper Fieber oder Entzündungen, beispielsweise der Haut, der Gelenke oder der inneren Organe entstehen, ohne dass es eine infektiöse Ursache gibt. Autoinflammatorische Erkrankungen des Kindesalters haben oft eine genetische Ursache. Diese zu ergründen und zu verstehen kann helfen, zielgerichtete Therapien zu entwickeln.

Was ist eine normale genetische Variation und welche genetischen Veränderungen können Krankheiten verursachen? Das ist im klinischen Alltag oft schwer zu unterscheiden. Wir setzen Gentechnik ein, um krebsverursachende Mutationen in einem bestimmten Gen von harmlosen Varianten zu unterscheiden. Dies wird die Versorgung von Betroffenen und deren Familien verbessern und Entlastung für Träger harmloser Varianten schaffen.