Was leisten winzige Teilchen im Kampf gegen Krebs?
Das Dresdner OncoRay-Zentrum: Moderne Strahlentherapie im Verbund
Kleiner als ein Atom und dennoch ein starkes Mittel gegen Krebszellen – das sind auf Höchstgeschwindigkeit getriebene Protonen.
Dresdner Mediziner nutzen diese geladenen Teilchen, um Tumore zu bestrahlen. Anders als mit herkömmlichen Röntgenstrahlen ist die Therapie mit Protonen wirksamer, schont aber gleichzeitig das umliegende Gewebe. Grund dafür ist, dass sich ihre Reichweite präzise einstellen lässt. So bleiben die Protonen an der gewünschten Stelle im Körper stecken. Erst dort entfalten sie ihre volle Energie, zerstören das Erbgut der Tumorzelle und töten sie ab. Um den Protonenstrahl zu erzeugen, sind große und teure Beschleunigeranlagen nötig.
Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus ist einer von nur drei universitären Standorten in Deutschland, an dem diese Behandlungsmethode angeboten wird. Um die Strahlentherapie weiter zu erforschen, haben sich das Uniklinikum, die Technische Universität Dresden und das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) zum weltweit einzigartigen OncoRay-Zentrum zusammengeschlossen.
Ein Ziel: Die aufwendige Technik der Protonentherapie kompakter und preiswerter zu machen. Eine Lösung könnte die Teilchenbeschleunigung mit Laserlicht sein. Während das HZDR an den technischen Voraussetzungen arbeitet, erforschen die Universitätsmediziner die Wirkung des laserbeschleunigten Teilchenstrahls. Zusammen suchen sie außerdem nach Wegen, um die Dosis der Protonen während der Therapie zu messen.