Zukunftscluster-Initiative „Cluster4Future“ ist in die 2. Wettbewerbsrunde gestartet
18.12.2020
Zur vollständigen Mitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geht es hier.
Großforschungszentren sollen Wissenschaftsstandort Deutschland und Kohlereviere in die Zukunft führen
Die Vision
Als neues Flaggschiff der Hightech-Strategie 2025 der Bundesregierung leisten die Zukunftscluster einen besonderen Beitrag zum Wissens- und Technologietransfer. Sie knüpfen mit dem regionalen Ansatz der Clusterförderung unmittelbar an die Spitzenforschung an und sorgen so dafür, dass technologische sowie soziale Innovationen schneller im Alltag der Menschen ankommen. Gleichzeitig tragen sie dazu bei, dass Deutschland seine starke Position unter den weltweiten Innovationsführern behaupten kann und die Herausforderungen in wichtigen Zukunftsfeldern meistert – ob neue Mobilitäts- und Kommunikationslösungen, die Gestaltung von Wirtschaft und Arbeit 4.0, personalisierte Ansätze in der Medizin oder innovative Beiträge für eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft. Mit der Zukunftscluster-Initiative startet der Wettbewerb um die besten Ideen für neue Wertschöpfung in Deutschland.
Von exzellenter Forschung zu exzellenten Innovationen
Deutschlands Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind im Bereich der grundlegenden Forschung exzellent aufgestellt. Mit der Exzellenzstrategie und den Wissenschaftspakten geben wir der Spitzenforschung eine dauerhafte Perspektive. Entscheidend ist aber auch, dass der Transfer vielversprechender Forschungsergebnisse in Wirtschaft und Gesellschaft erfolgreich funktioniert. Hier können wir uns noch verbessern. Mit unseren Zukunftsclustern verknüpfen wir Deutschlands Spitzenforschung frühzeitiger mit Fragen der Anwendbarkeit und setzen Innovationsprozesse zügiger in Gang. So werden aus den besten Ideen schnell neue Produkte, Prozesse und Dienstleistungen.
Regionale Spitzenstandorte als schlagkräftige Innovationsnetzwerke
Wir fördern Spitzenstandorte in ganz Deutschland und sorgen dafür, dass aus wissenschaftlichen Hotspots schlagkräftige regionale Innovationsnetzwerke werden. Denn besonders erfolgreich gelingt der Transfer aus der Forschung in die Anwendung dort, wo sich geografisch konzentrierte Partnerschaftsstrukturen mit einer langfristigen Perspektive entwickeln. Überall wo Ideen aufkeimen, bedarf es verlässlicher Partner zur Umsetzung. Regionale Innovationsnetzwerke stehen für eine vertrauensbasierte Zusammenarbeit aller relevanten Akteure in einer Region entlang einer gemeinsamen Strategie für ein gemeinsames Themen- oder Technologiefeld. Mit den Zukunftsclustern wollen wir unterschiedliche Perspektiven und Kompetenzen einer Region neu bündeln und so die Silicon Valleys von morgen entstehen lassen.
Mutige Wege für den Wissens- und Technologietransfer
Als nächste Generation von regionalen Innovationsnetzwerken sind die Zukunftscluster dynamischer und risikofreudiger als je zuvor. Sie stehen für Pioniergeist, Kreativität und gemeinschaftliche Stärke. Zukunftscluster verkörpern eine offene Innovations- und Wagniskultur, in der sich relevante Partner in aufkeimenden Technologie- und Wissensfeldern neu vernetzen. So entstehen branchen-, themen-, technologie- und disziplinübergreifende Kooperationen, die neue Impulse setzen und Grenzen überwinden. Dafür verlassen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ausgetretene Pfade, überwinden systemische Grenzen und schaffen neue Schnittstellen zwischen unterschiedlichen Disziplinen, zwischen Nutzerinnen und Nutzern, Anbietern und Produzenten.
Die 2. Wettbewerbsrunde: Startschuss zur Einreichung neuer Wettbewerbsskizzen ab dem 16. November 2020
Ab dem 16. November 2020 und bis zum 16. Februar 2021 können wissenschaftliche Akteure mit exzellenten Ergebnissen aus grundlegender Forschung wieder Wettbewerbsskizzen für eine Konzeptionsphase in der Zukunftscluster-Initiative einreichen. Wie auch in der ersten Runde, ist die Initiative ganz bewusst als themenoffener Wettbewerb angelegt. Es gilt gesellschaftliche Herausforderungen unserer Zeit zu adressieren, unabhängig vom Forschungs- und Innovationsfeld. Unter dem Motto „Clusters4Future“ geht es mehr denn je darum, Deutschland für Krisen zu stärken und zukunftssicher zu machen. Für Interessierte bestand zudem die Möglichkeit sich im Rahmen einer virtuellen Informationsveranstaltungen am 01. und am 09. Dezember 2020 über die Zukunftscluster-Initiative (Clusters4Future) und Inhalte der Förderrichtlinie zu informieren.
Die Zukunftscluster-Initiative ist als wettbewerbliches Verfahren ausgelegt. Ausgewählt werden solche Forschungsansätze, die gemäß der Richtlinie zu den Zielen der Förderinitiative am stärksten beitragen. Der Maßnahme liegt das abgebildete Förderschema zugrunde. Demnach gilt:
- Gefördert wird die Entwicklung von herausragenden regionalen Clustern in Innovationsfeldern mit hohem Wachstumspotential in bis zu drei Umsetzungsphasen über jeweils drei Jahre. Cluster im Sinne der Richtlinie sind Innovationsnetzwerke, die eine kritische Masse an innovationstreibenden Akteuren innerhalb einer Region und eines neuen Forschungs- und Innovationsfeldes zusammenschließen.
- Vorgesehen sind mehrere Wettbewerbsrunden, die jeweils gesondert bekanntgegeben werden. Je Wettbewerbsrunde werden voraussichtlich fünf bis sieben Cluster gefördert.
- Der jeweils ersten Umsetzungsphase einer Wettbewerbsrunde geht ein zweistufiger Auswahlprozess voraus. Dieser umfasst die Einreichung einer Wettbewerbsskizze durch eine antragsberechtigte Organisation sowie eine sechsmonatige Konzeptionsphase. Aus den jeweils vorliegenden Wettbewerbsskizzen werden circa 15 für die Konzeptionsphase ausgewählt.
- Die sechsmonatige Konzeptionsphase wird mit bis zu 250.000 Euro (einschließlich Projektpauschale) gefördert. Projekte der Konzeptionsphase können nur gefördert werden, wenn es sich um nichtwirtschaftliche Tätigkeiten handelt. Die Förderquote für die Projekte der Konzeptionsphase beträgt grundsätzlich 80 %. Die Phase dient dazu, die vorab in einer Wettbewerbsskizze präsentierten Ideen und Ansätze weiter auszuführen. Ziel der Konzeptionsphase ist die Entwicklung einer Forschungs- und Innovationsstrategie für ein regionales Innovationsnetzwerk („Clusterstrategie“), die den Zielen dieser Förderinitiative Rechnung trägt, und die Vorbereitung der für die Umsetzung notwendigen Vorhaben. Die Konzeptionsphase sollte von einer Organisation geführt und koordiniert werden, die in der Region eine führende Rolle in den adressierten Forschungsgebieten einnimmt. Dazu muss sie über eine nachweislich ausgezeichnete Vernetzung mit den für den zukünftigen Cluster relevanten Akteuren verfügen.
- Zur Förderung in der Umsetzungsphase ausgewählt werden die Wettbewerbsbeiträge mit besonders aussichtsreichen Strategien und Projekten. Für jede der drei maximal möglichen, aufeinander aufbauenden dreijährigen Umsetzungsphasen stehen pro gefördertem Cluster und Jahr Fördermittel in Höhe von bis zu 5 Millionen Euro zur Verfügung. Dabei sehen die drei Umsetzungsphasen eine zunehmende – auch finanzielle – Beteiligung der Wirtschaft verbunden mit einer zunehmenden Etablierung der Clusterstrukturen und einer zunehmenden Anwendungsorientierung der geförderten Forschungs- und Entwicklungsvorhaben vor.
- Unter Berücksichtigung der zulässigen Beihilfeintensitäten und unter der Voraussetzung einer angemessenen Eigenbeteiligung – bei Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft mindestens 50 % der entstehenden zuwendungsfähigen Kosten – wird ein über alle Förderprojekte der jeweiligen Umsetzungsphase gemittelter Eigenanteil von mindestens
- 20 % für die 1. Umsetzungsphase
- 35% für die 2. Umsetzungsphase
- 50 % für die 3. Umsetzungsphase erwartet.
- Die Förderung in einer nachfolgenden Phase setzt eine positive Begutachtung der Ergebnisse der vorhergehenden Phase voraus und steht unter dem Vorbehalt der Bereitstellung entsprechender Haushaltsmittel.
- Am Ende einer Umsetzungsphase ist zur Fortsetzung der Förderung in einer nachfolgenden Phase, die Strategie weiterzuentwickeln und sind Anträge der für ihre Umsetzung erforderlichen weiteren Projekte einzureichen.
Die Auswahl der Konzepte und Cluster sowie die Entscheidung zum Übergang in eine höhere Umsetzungsphase wird auf der Grundlage aussagekräftiger Kriterien durch eine hochrangig besetzte, unabhängige Jury erfolgen.
Zur Bekanntmachung zu den Förderrichtlinien der Zukunftscluster-Initiative“ geht es hier.