Sauber ohne Chemie und Kraft
27.05.2020
DDc Wissenschaftler haben eine selbstreinigende Oberfläche entwickelt. Ein Projektteam der Technischen Universität Dresden und des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik IWS strukturierte eine Aluminiumplatte mit einem Laserverfahren so, dass Wassertropfen über die Oberfläche rollen können und dadurch Schmutzpartikel entfernt werden – ganz ohne chemische Reinigungsmittel oder zusätzliche Kräfte. Den wissenschaftlichen Beweis für den selbstreinigenden Effekt veröffentlichten sie im Journal »Applied Surface Science«.
Pressemitteilung vom Fraunhofer IWS, 27.05.2020:
Im »CAMP« arbeiten TU Dresden und Fraunhofer IWS an der Übertragung großflächiger filigraner Strukturen auf Oberflächen
Das Verfahren wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IWS entwickelt. Gemeinsam mit dem Dresdner Institut betreibt die Professur für laserbasierte Methoden der großflächigen Oberflächenstrukturierung an der TU Dresden mit das Zentrum »CAMP – Center for Advanced Micro Photonics«. Prof. Lasagni: »Wir arbeiten aktuell an mehreren spannenden Projekten, mit dem Ziel großflächig filigrane Strukturen auf Metallen, Keramiken oder Polymeren in kürzester Zeit zu erzeugen«. Darin entwickeln die Wissenschaftler kontinuierlich eine Technologie namens »Direct Laser Interference Patterning« weiter, die außergewöhnliche Eigenschaften im Vergleich zu klassischen laserbasierten Verfahren bietet. Beispiele für solche Entwicklungen finden sich in den von der Europäischen Union geförderten Projekten »LAMPAS« und »SHARK«, in denen Laserquellen und intelligente Strukturierungsverfahren die Funktionalisierung von Oberflächen auf verschiedenen Anwendungsgebieten, wie z. B. der Automobil-, Lebensmittel- und Haushaltsgeräteindustrie, lukrativ machen sollen.
Hintergrund
Die Arbeit »Herstellung von großflächigen, zwei- und dreistufigen multi-skaligen Strukturen mit multifunktionalen Oberflächeneigenschaften mittels Laserbasierten Methoden« wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen eines Reinhart Koselleck-Projektes gefördert (Fördernummer: 323477257). Geleitet wird das Projekt von Prof. Andrés Lasagni, Inhaber der Professur für Laserbasierte Methoden der großflächigen Oberflächenstrukturierung (LMO). Der vollständige Artikel kann in der Zeitschrift Applied Surface Science nachgelesen werden. Dr. Marcos Soldera unterstützte die Forschung. Er folgte dem Ruf der Alexander von Humboldt-Stiftung aus Argentinien nach Deutschland, um angewandte Forschung zu betreiben.
Weiterführende Informationen
Link Video bei Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=M8YCISLZYoo
Link zur Publikation: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0169433220312757
Professur für laserbasierte Methoden der großflächigen Oberflächenstrukturierung an der TU Dresden: https://tu-dresden.de/ing/maschinenwesen/if/lmo
Center for Advanced Micro Photonics (CAMP): https://www.iws.fraunhofer.de/en/centers/camp.html