Dr. Manès Weisskircher ist Leiter der DRESDEN-concept Research Group REXKLIMA – Rechtsextremismus versus Klimaschutz?

REXKLIMA steht für „Rechtsextremismus versus Klimaschutz? Nationalistische Opposition in einem transnationalen Politikfeld“. Rechtspopulismus und Klimapolitik sind zwei der relevantesten zeitgenössischen politischen Phänomene, die in den Sozialwissenschaften jedoch meist getrennt behandelt werden. Das REXKLIMA-Team verknüpft beide Themen, da rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien in Europa zunehmend gegen klimapolitische Maßnahmen mobilisieren.

Wir beschäftigen uns beispielsweise mit Rechtsaußen-Mobilisierung gegen die Energiewende, z.B. zu Windkraft und Solarenergie, mit der Rolle völkischer Siedler und mit dem Verhältnis von Zivilgesellschaft, Umwelt und Rechtsaußen-Akteuren. Darüber hinaus trägt unsere Forschungsgruppe auch zu weiteren wesentlichen Fragen der Rechtspopulismus- und Rechtsextremismusforschung bei, insbesondere in den Bereichen der Parteien- und Protestforschung.

Beispielsweise habe ich im ersten Förderjahr den Sammelband „Contemporary Germany and the Fourth Wave of Far-Right Politics. From the Streets to Parliament“ (Routledge) herausgegeben, der Beiträge von renommierten Forscher:innen aus dem In- und Ausland beinhaltet.

Zur Publikation: Contemporary Germany and the Fourth Wave of Far-Right Politics. From the Streets to Parliament (2024, Routledge), herausgegeben von Manès Weisskircher

Dies bedeutet im Vergleich zur durchschittlichen Laufzeit wissenschaftlicher Drittmittelprojekte eine relativ lange Planungssicherheit, die insbesondere für Early Career Researchers essentiell ist. Deshalb würde ich zunehmende Mittel für Formate wie „Nachwuchsgruppen“ in der deutschen Wissenschaftslandschaft sehr begrüßen – sie stellen einen wichtiger Karriereschritt dar. Ebenso ist es jedoch von Bedeutung, dass gewachsene Strukturen und Forschungsschwerpunkte auch über den Förderzeitraum hinaus langfristig finanziert und institutionell verankert werden.

Als politischer Soziologe ist es für mich selbstverständlich, interdisziplinäre Anknüpfungspunkte zu finden. Schon meine Promotion zu sozialen Bewegungen und politischen Protest verlangte eine Berücksichtigung politikwissenschaftlicher und soziologischer Ansätze. Das Thema Klimaschutz bedingt die Auseinandersetzung mit weiteren wissenschaftlichen Disziplinen. Schlussendlich gewinnt die Analyse politischer Phänomene von einer umfassenden Perspektive.